Einspruch von Zimpler
Das Unternehmen wurde aufgefordert, Zahlungen für nicht zugelassene Glücksspielanbieter einzustellen. Der schwedische Zahlungsanbieter Zimpler legte zunächst Einspruch gegen die Glücksspielaufsichtsbehörde in Schweden ein.
Zimpler war zuvor gewarnt worden, mit einer Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen SEK (2,1 Millionen Euro) rechnen zu müssen. Zimpler wiederum hatte schon vorher erklärt, seine Dienste für nicht lizenzierte Betreiber einstellen zu wollen. Das Unternehmen argumentierte aber mit einem unrealistischen Zeitrahmen für die Beendigung seiner Partnerschaften, weshalb man eine formelle Beschwerde einlegte. Laut Kasinoutansvensklicens.com war der Rückzug von Zimpler dennoch ein schwerer Schlag für die nicht lizenzierten Casinos in Schweden.
Was ist Zimpler?
In Online Casinos mit verschiedensten Lizenzen ist Zimpler jahrelang ein beliebter Zahlungsanbieter gewesen. Zimpler steht dabei für bequeme und sichere Zahlungen über Mobilgeräte. Das bietet besonders viel Flexibilität und Komfort, was Spieler in Online Casinos besonders schätzen.
In Schweden ist die Zahlungsmethode besonders beliebt, hat sich aber auch in anderen Teilen der Welt ausgebreitet. Das Unternehmen punktet auch mit einer gewissen Anonymität. Denn Benutzer müssen ihre Bankdaten nicht direkt an das Casino weitergeben. Stattdessen verknüpfen sie ihr Bankkonto oder ihre Kreditkarte einmalig mit ihrem Zimpler-Konto und können dann schnell und einfach Zahlungen tätigen. Zimpler unterstützt auch mobile Zahlungen über SMS, was es besonders praktisch macht.
Ein weiterer Vorteil von Zimpler ist die schnelle Abwicklung von Transaktionen, wodurch Spieler sofort mit dem Spielen beginnen können. Lange Wartezeiten gibt es keine. Die Zahlungsmethode bringt also alles mit, was ein guter Anbieter in Online Casinos braucht: Flexibilität, Bequemlichkeit, Sicherheit und Schnelligkeit.
Regulierungsbehörde hat entschieden
Zimpler habe Transaktionen per BankID bei Anbietern ohne schwedische Lizenz zugelassen, hieß es in der Unterlassungsverfügung von Spelinspektionen. Bei BankID handelt es sich um einen e-Identifikationsdienst, welcher nur von Spielern in Schweden verwendet wird.
Spelinspektionen gab nicht bekannt, welche illegalen Betreiber mit Zimpler zusammenarbeiteten. Man erklärte aber, dass man aufgrund anonymer Hinweise eine Untersuchung in die Wege geleitet habe. Zimpler antwortete zunächst, dass man nicht glaube, mit seinen Handlungen gegen das schwedische Gesetz zu verstoßen. Trotzdem zeigte man sich Willens, die Zusammenarbeit mit nicht lizenzierten Webseiten, welche Spieler aus Schweden akzeptieren, zu beenden.
Glücksspielaufsichtsbehörde kann Zahlungen blockieren
Bereit im März 2023 kündigte die schwedische Regulierungsbehörde an, dass man Business-to-Business-Anbieter nicht mehr dulden werde, welche ihre Produkte nicht regulierten Betreibern anbieten. Damit einher geht auch das Recht, Zahlungen zu blockieren – und das, obwohl Zahlungsbereitstellungen nicht Teil der neu festgelegten Regelungen war.
In diesem Zusammenhang wurde auch Zimpler angewiesen, Betreibern, die ohne Lizenz arbeiten, keine Zahlungen über BankID mehr zu ermöglichen. Die Behörde aus Schweden positioniert sich also klar und macht deutlich, dass man in verschiedene Bereiche des Glücksspiels eingreifen werde, inklusive Transaktionsabläufen.
Glücksspiel soll sicherer werden
Zimpler ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt: Die schwedische Glücksspielaufsichtsbehörde ist präsent und aktiv. So gibt es in Schweden beispielsweise ein neues Gesetz, das festlegt, dass Zahlungsanbieter der Behörde mitteilen müssen, ob Transaktionen an illegale Anbieter vorgenommen wurden. Auf diese Weise sollen Sperren für Zahlungen möglich sein. Das bietet eine einfache Möglichkeit, gemeinsam gegen illegale Aktivitäten vorzugehen. Das wiederum dürfte Glücksspielanbieter mit schwedischer Lizenz freuen, die sich in den letzten Jahren mehr und mehr in Konkurrenz sahen zu illegalen Anbietern ohne heimische Zulassung.
Die schwedische Regierung hatte noch weitere Ideen, um den Spielerschutz zu fördern und Geldwäsche zu unterbinden. Auch von Strafen ist immer wieder die Rede, um Forderungen Nachdruck zu verleihen und illegale Aktivitäten zu unterbinden. Die Teilnahme an illegalen Glücksspielen soll künftig nicht mehr gefördert werden, das legte man bereits im Jahr 2023 fest.
Wie ist die Lage in Deutschland?
Schweden hat eine strenge Glücksspielaufsichtsbehörde auf die Beine gestellt und früher durchgegriffen als Deutschland. Auch hierzulande gibt es mittlerweile eigene Lizenzen, auf welche sich Betreiber bewerben können. Deutsche Spieler können aber noch immer problemlos auf Alternativen aus dem Ausland zugreifen. Einige Betreiber haben ihr Spielangebot an deutsche Gesetze angepasst und agieren nur weiterhin mit einer ausländischen Lizenz. Andere berufen sich weiterhin auf ihre Dienstleistungsfreiheit in der EU und bieten sogar die hier untersagten Live-Dealer-Spiele an. Auch Zahlungsanbieter gibt es viele, die mit internationalen Anbietern zusammenarbeiten.
Ob man hierzulande künftig ähnlich streng wie Schweden handeln wird, bleibt abzuwarten. Für Zimpler war der Rückzug vom nicht lizenzierten Glücksspielmarkt sicher mit hohen Umsatzeinbußen verbunden. Auch Betreiber dürften sich darüber geärgert haben, die beliebte und unkomplizierte Bezahlmethode nicht mehr im Portfolio zu haben. Für alle Spieler gilt: Das Glücksspielumfeld sollte immer sicher sein. Sofern keine landeseigene Lizenz vorliegt, sollte eine namhafte EU-Lizenz vorhanden sein, um ohne Bedenken spielen zu können. Ob sich die deutsche Regierung künftig auch mit Transaktionen auf nicht lizenzierten Seiten beschäftigt, bleibt abzuwarten.